Der AvD-Oldtimer-Grand Prix 2015-zählt zu den traditionsreichsten Oldtimer-Festivals in Europa. Mit ca. 500 historischen Rennwagen von Ende der 20er bis Anfang der 80er Jahre bietet der AvD-Oldtimer-Grand-Prix eine Zeitreise durch die internationale Motorsport Geschichte.

50 Jahre Alfa Romeo GTA war Anlass, ein Tourenwagenrennen über 65 Minuten auszuschreiben, an dem überwiegend Alfa Romeo GTA aber auch andere Tourenwagen aus dieser Zeit teilnehmen konnten. Am Freitag, 7. August, nahmen 42 Fahrzeuge das Training auf. romeoracing war mit sechs Alfas erschienen und gespannt darauf, wie man sich schlagen würde.

Im Gesamtklassement wurden die Startplätze 2, 3, 5 und 6 herausgefahren, der RCMler Markus Niestrath stand auf dem dritten und Ralph-Gerald Schlüter auf dem sechsten Platz. Da ich 2.152 sec langsamer als Markus war, wurden die Datenlogger ausgelesen und der Computer befragt. Der Grund war schnell gefunden. Es gab zwei Kurven, die deutlich schneller gingen. Ich nahm mir vor, diese zügiger zu durchfahren, was später allerdings in die Hose gehen sollte.

Startaufstellung: Direkt hinter uns stand der berühmte Stig Blomqvist (1984 Rallye-Weltmeister) und zwischenzeitlich 69 Jahre alt. In der Einführungsrunde wurden Reifen und Bremse warm gefahren. Ich erwischte einen Bombenstart, konnte mich aus dem Getümmel in der ersten Kurve heraushalten und fand mich unvermittelt in vierter Position im Gesamtklassement und zweiter in der Klasse wieder. Markus wurde abgeklemmt und musste mit einigem Rückstand den Kollegen hinterherhecheln. Ich hatte dann einen beinharten Kampf mit einem weiteren Alfa, der allerdings nicht in unserer Klasse fuhr. Auf dem GPS-Display konnte man sehen, die Rundenzeiten erhöhten sich aufgrund des "Kampfes" um ca. 2 Sekunden und Markus konnte immer näher kommen. Zwischenzeitlich war es teilweise so eng geworden, dass ein Lackaustausch fast unvermeidlich war. Mit fremden Autos geht man jedoch etwas vorsichtiger um und ich habe wieder zurückgesteckt. Irgendwie musste ich an dem Alfa vorbei. Jetzt kam die besagte Kurve, die mich im Training noch 1 Sekunde gekostet hatte. Diesmal war ich einen Tick zu schnell und mein Wagen drehte sich ein. Da der andere Alfa direkt neben mir war, konnte ich die Lenkung nicht aufmachen und der Dreher war unvermeidlich. Dumm gelaufen. Jetzt war Markus vorbei und ich musste sehen, wie ich hinterher komme. Das restliche Rennen war anstrengend aber relativ unspektakulär. Besonders gefreut hat mich, dass ich bis auf 0,2 sec an die Rundenzeit von Markus herangekommen war. Auch die Addition der schnellsten Sektorenzeiten erbrachten nur noch einen Rückstand von 0,2 sec. Hier die Ergebnisse:

Gesamtklassement

  1. Lotus Elan
  2. Alfa Romeo 1750 GTAm Malte Fromm (romeoracing)
  3. Alfa Romeo 1750 GTAm Markus Niestrath (romeoracing)
  4. Alfa Romeo 1750 GTAm Ralph-Gerald Schlüter (romeoracing)
  5. Alfa Romeo Julia Sprint GTA
  6. Alfa Romeo1750 GTAm Tito Schneider (romeoracing)

Klassenwertung

  1. Alfa Romeo 1750 GTAm Malte Fromm (romeoracing)
  2. Alfa Romeo 1750 GTAm Markus Niestrath (romeoracing)
  3. Alfa Romeo 1750 GTAm Ralph-Gerald Schlüter (romeoracing)
  4. Alfa Romeo1750 GTAm Tito Schneider (romeoracing)

Leider kamen zwei Fahrzeuge des Teams aufgrund technischer Probleme nicht ins Ziel. Insgesamt war es jedoch mehr als erfolgreich, da wir viele Alfas aus Italien und anderen Ländern hinter uns lassen konnten. romeoracing konnte die Kompetenz beim Aufbau von Alfa Romeo Rennwagen aber auch Straßenfahrzeugen unter Beweis stellen. Unser Zelt mit den Alfas wurde von vielen Zuschauern besucht. Man hatte den Eindruck, jeder hat in der Vergangenheit mal einen Alfa gefahren.

Insgesamt eine tolle Veranstaltung und ein sehr anspruchsvolles Rennen. Wir kommen gerne im nächsten Jahr wieder.

Ralph-Gerald Schlüter