Opel fahr'n is wie wennze' fliechst

Nachdem mein erster Opel Astra OPC Einsatz in diesem Jahr eher einem Motorbootrennen glich und ich beim zweiten den Wagen rückwärts in die Leitplanken „gehauen“ habe, wünschte ich mir beim dritten Einsatz trockenes Wetter und einen störungsfreien Verlauf.

Was an der VLN gegenüber anderen Serien wirklich toll ist, alles geht an einem Tag:

06:00 Uhr Abfahrt von zu Hause
07:15 Uhr am Ring
07:30 Uhr Dokumentenabnahme
07:45 Uhr Fahrerbesprechung
08:15 Uhr Umziehen
08:30 Uhr Start des Trainings
12:00 Uhr Rennen
16:00 Uhr Zieldurchfahrt
16:20 Uhr Rückfahrt
18:00 Uhr Abendessen zu Hause

Aufgrund diverser Nebelschwaden musste das Training um 20 Minuten verschoben werden. Die Strecke war rundum nass. Ich nahm als erster das Training auf. Die Regenreifen harmonieren mit dem Fahrzeug sehr gut und es kommt kein ungutes Gefühl auf. Meine anderen beiden Mitstreiter sind ebenfalls Neulinge auf dem Fahrzeug, Wunder darf man da nicht erwarten. Es geht auch mehr um den Spaß als um die letzte Sekunde.

Im Laufe des Vormittags hörte es auf zu regnen, die Strecke war jedoch noch komplett nass. Ich startete auf Regenreifen und konnte mich zeitweise ganz gut auf dem 4. Rang halten. Nach zwei Runden fingen die Regenreifen an zu schmieren und wir wechselten auf Slicks. Was jetzt kam, war wirklich schwierig. Die Ideallinie war trocken und daneben war es nass. Kam man mit den Slicks in den nassen Bereich, musste man ab und zu doch mächtig zaubern.

Hinter dem ersten Pflanzengartensprung liefen zwei Porsche GT4 auf mich auf. Ich wollte denen nicht im Weg stehen und habe etwas Platz gelassen. Kaum waren die vorbei, meinte auch ein Toyota, der rundenlang hinter mir war, sich vorbeirempeln zu müssen. Geräuschtechnisch hat er meine ganze linke Seite mitgenommen. Da es schon meine siebte Runde war beschloss ich, den Fahrerwechsel eine Runde vorzuziehen. So konnten wir sehen, ob irgendetwas beschädigt war. Zum Glück gab es nur einige Kratzer und keine größeren Blessuren.

Meine beiden Mitstreiter fuhren das Rennen zu Ende. Leider haben wir den fünften Platz um einige wenige Sekunden verpasst und wurden sechste. Aber wie gesagt, der Spaß steht im Vordergrund und nicht die Platzierung.

Dieser VLN Lauf war geprägt von einer Vielzahl von Top-Fahrzeugen mit Profibesetzungen. Wenn so ein M6 oder Porsche GTR bzw. Audi R8 LMP an einem vorbeidonnern, bekommt man eine Vorstellung, was „echtes“ Rennen fahren bedeutet. Da ist man selber nur ein ganz kleines Licht und wird es auch bleiben. Aber wie schon beim letzten Mal, gerade die Profis haben sich außerordentlich fair verhalten und auch schon mal hinten angestellt, wenn es zu eng wurde.

Das war es jetzt erst mal mit der VLN.

Nächsten Sonntag kommt das Finale im FHR-Langstreckencup. Vom 1. bis zum 3. Platz ist für Markus und mich noch alles drin. Für den Sieg brauchen wir aber eine ganze Menge Glück.

Ralph-Gerald Schlüter